Eine Ausstellung
des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums
mit Unterstützung der WINGAS und der OPAL NEL TRANSPORT GmbH, Kassel
Ausstellungsort: Archäologisches Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster
Neustädtische Heidestraße 28
14776 Brandenburg a. d. H.
Dauer der Ausstellung: 19. November 2010 bis 3. April 2011
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Montag geschlossen

Im Herbst 2011 soll sie in Betrieb genommen werden: Die OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung) wird nach ihrer Fertigstellung russisches Erdgas von Lubmin an der Ostsee bis an die tschechische Grenze bei Olbernhau in Sachsen transportieren und dabei Brandenburg auf 270 km von Norden nach Süden durchqueren.
Die Wälder, Wiesen und Felder, die die Trasse kreuzt, lagen nicht immer so einsam und unbewohnt wie heute. Zahlreiche archäologische Fundstücke zeugen von der Anwesenheit des Menschen in prähistorischer und historischer Zeit, auch wenn dies an der heutigen Oberfläche zumeist nicht erkennbar ist. Um die Zeugnisse unserer Vergangenheit zu bergen, erforschen seit einiger Zeit Archäologen des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege die 216 derzeit im Trassenverlauf bekannten Bodendenkmale.
Die Ausgrabungen - obgleich noch nicht beendet - brachten zahlreiche Fundstellen zutage, die uns nicht nur viele interessante Funde liefern, sondern auch neue Einblicke in die Kulturgeschichte Brandenburgs erlauben. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich dabei über beinahe 10.000 Jahre. Lag der älteste Fund - eine Bestattung aus der mittleren Steinzeit - über 9000 Jahre im Boden verborgen, so entstand der jüngste - ein Lager für Kriegsgefangene aus der Zeit des Nationalsozialismus - vor gerade 60 Jahren.
Die Wanderausstellung OPAL - Archäologische Schmuckstücke auf Brandenburgs längster Gastrasse präsentiert Höhepunkte der seit über einem Jahr andauernden Ausgrabungen. Zahlreiche Originalfunde, Fotografien und Beschreibungen vermitteln dem Besucher ein anschauliches Bild von einer der äußerst seltenen mittelsteinzeitlichen Bestattungen ebenso wie vom vermutlich ältesten Kupferfund Brandenburgs. Vorgestellt werden ein jungsteinzeitliches Erdwerk und die Relikte bronzezeitlichen Ackerbaus. Berührend sind der "Schatz" eines eisenzeitlichen Raritätensammlers und die 1500 Jahre jüngeren Totenriten der Slawen. Webhütten und Eisenverhüttungsplätze beleuchten Aspekte des Handwerks um die Zeitenwende und das - als Titelmotiv gewählte - Frauengrab Klockow die Bestattungssitten innerhalb der germanischen Gesellschaft. Die Ausstellung wird ergänzt durch Führungen, Abendvorträge und Grabungsbesichtigungen. Die Termine werden kurzfristig über die Lokalpresse mitgeteilt. ![]()